Impuls 2: Den Geist befreien
Den Geist befreien
Wenn du dich auf Entdeckungsreise zu deinem Beckenboden begibst, empfehle ich dir,  gleichzeitig auch deinen Geist zu weiten. Dann kannst du erleben, wie du deinen Beckenboden mehr findest als suchst. Lass all deine vorgefertigten Meinungen über deinen Beckenboden los und lass dich stattdessen ganz auf dein Erspüren ein.

Lass bitte das folgende Zitat von Picasso für einen Moment auf dich wirken: 

Suchen – das ist Ausgehen von alten Beständen
und ein Finden-Wollen von bereits Bekanntem im Neuem.
Finden – das ist das völlig Neue!
Das Neue auch in der Bewegung.
Alle Wege sind offen und was gefunden wird, ist unbekannt.
Es ist ein Wagnis, ein heiliges Abenteuer!
Die Ungewissheit solcher Wagnisse können eigentlich nur jene auf sich nehmen,
die sich im Ungeborgenen geborgen wissen, die in die Ungewissheit, in die Führerlosigkeit geführt werden,
die sich im Dunkeln einem unsichtbaren Stern überlassen,
die sich vom Ziele ziehen lassen und nicht – menschlich beschränkt und eingeengt – das Ziel bestimmen.
Dieses Offensein für jede neue Erkenntnis im Außen und Innen:
Das ist das Wesenhafte des modernen Menschen,
der in aller Angst des Loslassens
doch die Gnade des Gehaltenseins
im Offenwerden neuer Möglichkeiten erfährt.
Pablo Picasso


Es ist  wichtig, dass wir uns auch geistig nicht einengen lassen durch Meinungen, Bewertungen und Sorgen - ob von anderen oder von uns selbst. Wir dürfen vielmehr geistigen Freiraum in uns selbst schaffen, denn nur so entstehen neue Lösungen. Das wirklich Neue kann gar nicht entstehen, wenn wir am Alten festhalten. Hierbei hilft mir der Satz von Sokrates "ich weiß, dass ich nichts weiß".  Wir haben niemals den Gesamtüberblick, um eine Situation wirklich allumfassend beurteilen zu können. Durch das Nicht-Bewerten entsteht ein freier Raum und ich kann schauen, was in diesem Raum auftaucht – ein freies Wissen und manchmal eine tiefere Erkenntnis.

Diese Herangehensweise ist auch für das Beckenboden-Yoga essenziell. Denn wenn wir uns an dem aufhalten, was wir nicht spüren oder nicht können oder an dem, was eben suboptimal ist, verkrampft unser Beckenboden immer mehr und die Überforderung des Geistes schlägt sich spürbar auf ihm nieder. Er kann dann z.B. mit Erschlaffung reagieren. Daher geht es in diesem Kurs grundsätzlich um das reine Erfahren, Spüren und mit liebevoller Achtsamkeit Wahrnehmen. Die Aktivität und Kraft darf dann aus diesem feinen Spüren heraus entstehen.

Um Neues zu lernen und zu integrieren, musst du dich erst einmal geistig leer machen, darfst dich lösen von eingefahrenen Denkmustern. Schritt für Schritt wirst du in diesem Onlinekurs mehr erfahren, mehr erkennen und mehr integrieren. Am Ende darf sich alles, was du gelernt hast, zu einem Ganzen verbinden und eine erweiterte Yogapraxis und ein neues Lebensgefühl dürfen in dir entstehen.

Um deinen Geist zu weiten, ist es wichtig, dich für neue Möglichkeiten zu öffnen. Denn das ist die Grundlage, um deine dein Lebensgefühl begrenzenden Sorgen und Beschwerden loszulassen.

  • Was wäre, wenn dein Beckenboden dich in jeder Situation deines Lebens hält, stützt und schützt? 
  • Wie wäre es, wenn du dich dadurch auch psychisch ganz stabil in deiner Mitte fühlst und dich dem Leben vertrauensvoll öffnen kannst?
  • Was wäre, wenn ausnahmslos alles, was geschieht, zu deinem Besten geschieht?
  • Was wäre, wenn die derzeitige Situation die Rettung für dich, für die Menschheit und/ oder für die Erde wäre?
  • Was wäre, wenn....?
Spürst du, wie die Sorgen schwinden, wenn du dich dem Raum der Möglichkeiten öffnest?